Die 10 besten Sehenswürdigkeiten der Bretagne

Die Bretagne zählt zu den schönsten Regionen Frankreichs und das nicht ohne Grund. Man findet hier leckeres Essen, schroffe Küsten und wildes Meer, idyllische Strände, aber auch grüne Landschaften im Hinterland. 

Es gibt also viel zu sehen und während unserer Reisen in der Bretagne hatten wir die Möglichkeit, verschiedene Dörfer, Küsten und Hafenstädte zu entdecken. 

Im Folgenden haben wir euch daher unsere Top 10 der besten Sehenswürdigkeiten der Bretagne aufgeführt, die jeder Bretagne-Urlauber unbedingt gesehen haben sollte.

1. Saint Malo

Auf Platz 1 steht Saint Malo, eine sehr beliebte Küstenstadt im Norden der Bretagne, welche sich auf einer Halbinsel befindet. Saint Malo ist sehr bekannt für seine Stadtmauern, die man in großen Teilen der Stadt findet und welche die Altstadt ummauert. 

Die Festungsmauern mit verschiedenen herausragenden Türmen und vereinzelten Stellen, an denen noch alte Kanonen stehen, verleihen der Stadt eine einzigartige Silhouette und machen den Küstenort zu einem sehr beliebten Urlaubsziel. Darüber hinaus überzeugt Saint Malo mit seinen zahlreichen schönen Stränden und den historischen Gebäuden und verwinkelten Gassen in der Altstadt (“intra-muros” – innerhalb der Stadtmauern).

2. Die historische Altstadt von Rennes

Abgesehen von seiner Rolle als Hauptstadt der Region ist Rennes auch für seine wunderschöne Altstadt bekannt. Hier findet man noch Gebäude aus dem 14. und 15. Jahrhundert, wie Fachwerkhäuser mit ausgeprägten Erkern oder sogar Überreste der alten Stadtmauer. Sehenswert ist ebenfalls der Platz vor dem Rathaus (aus dem 18. Jahrhundert) und der Parlamentsplatz, wo sich Fachwerk und Renaissance-Stil abwechseln. 

Nach einer Sightseeing-Tour durch diese kulturreiche Stadt, locken zahlreiche Crêperien dazu ein, die typisch bretonischen Crêpes mit einem leckeren Cidre zu probieren.

3. Mont Saint-Michel

Der Mont Saint-Michel liegt eigentlich in der benachbarten Region Normandie, aber wenn es nach den Bretonen gehen würde, gehört diese prächtige Sehenswürdigkeit lieber in zur Bretagne. 

Der Mont Saint-Michel ist ein auf einem Berg gelegenes Kloster, welches auf einer Insel in der gleichnamigen Bucht des Mont-Saint-Michel im Wattenmeer liegt und zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Frankreichs gehört. Auf der Insel wohnen weniger als 30 Personen, aber besonders im Sommer findet man hier viele Tagestouristen aus Frankreich und der ganzen Welt.

Der Mont Saint-Michel ist erreichbar per Auto, mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Zug oder Bus) oder sogar per Fahrrad. 

Neben dem Kloster und den vielen kleinen Gassen auf der Insel kann man ebenfalls die umliegende Bucht besichtigen. Wichtig ist, dass dieses nur mit einem erfahrenen Guide gemacht wird, da die Gezeiten hier sehr stark sind und man sich als Nicht-Experte im Wattenmeer der Bucht schnell in Gefahr bringen kann.

4. Ouessant & andere Inseln

Ouessant ist eine bretonische Insel in der Atlantikküste und gilt als westlichste Siedlung Frankreichs (ausgenommen der Überseegebiete). Sie gehört zu Brest und hat ungefähr 800 Einwohner.

Man findet auf der Insel eine einzigartige Atmosphäre, als ob man zwischen Himmel und Meer schwebt. Unbedingt gesehen haben sollte man die Leuchttürme, welche früher den Schiffsfahrern den Weg gewiesen haben. Der Phare du Créac’h (Leuchtturm) liegt hoch auf den Klippen von Ouessant und gilt mit seinem doppelstöckigen Linsensystem als einer der stärksten Leuchttürme der Welt. 

Ebenso sehenswert sind die Schafe von Ouessant, denn hier lebt eine für die Insel typische Rasse, welche an verschiedenen Stellen der Inseln frei grasen. 

Neben Ouessant gehören noch zahlreiche weitere Inseln zur Bretagne, wie die Belle-Île (weiter unten im Artikel aufgeführt), Ile de Bréhat, die Ile de Batz, oder die Îles des Glénan – die meisten der Inseln liegen im Westen der Bretagne in der Atlantikküste.

Ouessant eignet sich perfekt für einen Tagesausflug. Auf die Insel gelangt man per Fähre, welche zum Beispiel von Brest oder Le Conquet alljährlich abfahren, und von Camaret zwischen April und September. 

Mehr Infos zu Transport und was man noch alles auf Ouessant und den anderen bretonischen Inseln sehen kann, findet ihr hier

5. Die Steinreihen von Carnac

Die Steinreihen, oder Menhire von Carnac, sind eine historische Sehenswürdigkeit, welche auf der ganzen Welt bekannt sind. Im Süden des Départements Morbihan findet man etwa 300 Menhire auf 4 km Länge. Sie sind die größten derartigen Steinreihen auf der Welt und ein Zeugnis der europäischen Vorgeschichte (errichtet zwischen 5.000 und 3.000 v. Chr.). Seit 1889 stehen die Menhire von Carnac unter Denkmalschutz. Bis heute weiß man nicht, was genau hinter diesem megalithischen Komplex steht – ob es religiöser Kult, astronomische Stätte oder ein Mond- und Sonnenkult ist. 

Erkunden kann man die Steinreihen von April bis September nur im Rahmen von Führungen, von Oktober bis März kann man die Hinkelsteine auch ohne Führung besichtigen. Am besten beginnt man seinen Rundgang an der Maison des Mégalithes, hier findet man auch eine Empfangs- und Informationsstelle für Besucher. Die Maison des Mégalithes liegt am Menhirfeld Le Ménec, darüber hinaus gibt es noch zwei weitere Menhirfelder: Kermario und Kerlescan.

Sehr zu empfehlen sind auch die Wanderwege, die rund um die Menhire gelegen sind.  

Wenn man in Carnac ist, empfiehlt es sich ebenfalls, die Hügelgräber und Dolmen zu besichtigen. Dolmen sind Großsteingräber und unterscheiden sich von den Menhiren insofern, dass hierbei zwei Hinkelsteine nebeneinander stehen und als Art Pfosten dienen und einem weiteren Stein, der auf die “Pfosten” gelegt wird. Es wird davon ausgegangen, dass die Dolmen  als Grabstätten genutzt wurden.

6. Côte de Granit Rose: Die rosa Granitküste

Im Norden der Bretagne findet man diesen sehenswerten Küstenabschnitt, welche vor allem unter Wander- und Vogelliebhabern beliebt ist. Sie erstreckt sich im Département Côtes d’Armor und ist, wie der Name schon verrät, bekannt für ihren rosafarbenen Granit entlang der Felsen und Strände.

Entstanden ist die charakteristische Färbung durch bestimmte Mineralien, vor rund 300 Millionen Jahren durch geologische Prozesse im Oberkarbon. Je nach Lichtverhältnissen und Sonneneinstrahlungen erscheint die Küste in rosanem, rötlichem oder eher orangenem Licht. Zahlreiche Felsblöcke wurden vom Meer und vom Wind zu skurrilen Skulpturen geformt, die höchsten von ihnen ragen bis zu 20 Meter in die Luft.

Als Startpunkt für einen Ausflug zur Rosa-Granit-Küste eignet sich das Städtchen Lannion, eine charmante Stadt mit hübsch restaurierten Fachwerkhäusern. Von hier sind es circa 20 Minuten mit dem Auto zur Granitküste.

Auch Wanderer werden voll auf ihre Kosten kommen. Der sogenannte Zöllnerweg (auch  GR®34 genannt) wurde bereits im Jahr 1907 angelegt und führt von Perros-Guirec bis nach Ploumanac’h. Wir empfehlen für den gesamten Rundweg etwa einen halben Tag einzuplanen.

7. Pointe du Raz

Die Pointe du Raz liegt im Süden des Département Finistère und ist ein felsiges Kap. Die Pointe du Raz ragt 72 Meter in die Höhe und gilt als eine der charakteristischsten pointes der bretonischen Küste. Vom Meer und den Winden geformt, ist sie auf jeden Fall eine Reise wert.

Gegenüber von der Pointe du Raz sieht man den viereckigen Leuchtturm der Insel Vieille, der 1887 erleuchtet wurde und 1995 automatisiert wurde. Jenseits der ungezähmten Felsen und des smaragdgrünen Meeres reicht der Blick über den Ozean sogar bis zur Insel Sein, die durch das tosende Meer vom Kap getrennt ist, und bei klarer Sicht bis zum Leuchtturm von Ar Men.

8. Belle-Île

Die Belle-Île (bretonisch: Enez ar Gerveur, deutsch: schöne Insel) ist die größte Insel der Bretagne. Bekannt ist die Insel für ihre ruhigen Stränden, spektakulären Steilküsten und farbenfrohen Häfen.

Die Insel eignet sich perfekt für einen Ausflug von 2-4 Tagen, denn es gibt hier genug zu sehen. Am besten kommt man mit einem Auto oder mietet eins vor Ort, um flexibel zu sein. Auch Fahrräder sind bei gutem Wetter eine beliebte Alternative, um die Insel zu erkunden. 

Die Hauptstadt Le Palais ist ganzjährig per Fähre von Quiberon erreichbar (Fahrzeiten hier), wo sich ein Spaziergang durch die Altstadt empfiehlt. In Le Palais hat man auch einen guten Blick auf die „Citadelle Vauban“.

Ebenfalls erreichbar per Fähre ist der Hafen von Sauzon in den Sommermonaten. Vor allem abends in den Sommermonaten ist der Kai mit den vielen Terrassencafés und guten Restaurants sehr belebt.

Sogar der berühmte Maler Claude Monet verfiel der Schönheit der Insel. Im Jahr 1886 entdeckte der berühmte Maler Claude Monet die Insel für sich und malte insgesamt 39 Bilder auf Belle-Île. Einer seiner Lieblingsmotive waren die Felsspitzen in Port Coton, ein Ort, der auch heute noch beliebt bei Touristen ist. Hier kann man den watteartigen Meerschaum sehen, der hier durch die starke Brandung an den Felsnadeln entsteht. 

Wer sich etwas Ruhe gönnen möchte und eine Badepause einlegen möchte, dem empfehlen wir die Strände an der Ostküste (z. B. Plage de Ramonette oder Plage de Bordardoué).

9. Golf von Morbihan

“Mor bihan” heißt auf Bretonisch “das kleine Meer”. Der Golf du Morbihan ist ein Binnenmeer an der Südküste der Bretagne. Man findet hier circa 17.000 Hektar Meeresfläche mit vielen Inseln. Insgesamt sind es tatsächlich 40 Inseln, die bekanntesten sind: 

  • Die Île-aux-Moines, mit knapp 7 km Durchmesser die größte Insel und perfekt für einen Tagestrip (mit der Fähre von Vannes oder Port Blanc)
  • Die Insel Arz mit ihrer unberührten Natur (ebenfalls erreichbar mit der Fähre von Vannes oder Port Blanc)
  • Insel Berder, eine Halbinsel, die nur bei Ebbe zu Fuß zu erreichen ist

Man findet hier ebenfalls eine vielfältige Flora und Fauna, auf manchen Bootstouren kann man sogar Delfine sehen. Vielfältige Freizeitaktivitäten wie Wandern, Schwimmen, Angeln, Segeln oder Kajakfahren eignen sich ideal für einen aktiven Urlaub. Der Fernwanderweg GR®34 eignet sich perfekt, um das Küstenvorland zu entdecken und z. B. die hübschen Häfen von Le Bono, Arradon und Conleau zu entdecken.

Boote in Arradon, Golf von Morbihan

10. Der Wald Brocéliande (Wald von Paimpont)

Der Wald von Brocéliande ist ein Ort, um den sich viele Legenden ranken, so soll er der Ursprungsort der Legende von King Arthur sein. 

Der französische Dichter Chrétien de Troyes erfand den Wald von Brocéliande im 12. Jahrhundert in seinen Erzählungen über die Ritter der Tafelrunde. Bis heute wird er als Ort für Feen und magische Kreaturen angesehen und ist eng mit den Praktiken der Druiden verbunden. Auch wenn der Wald von Brocéliande möglicherweise nie existiert hat, so ist er doch eng mit dem Wald von Paimpont in der Bretagne verbunden und seine Legenden leben in seinem Herzen weiter.

Der Wald von Paimpont ist mit mehr als 9000 Hektar der größte der Bretagne und wird oft mit der Legende Brocéliande in Verbindung gebracht. Dieser Wald beherbergt zahlreiche Orte, die direkt aus der Legende von King Arthur stammen, wie das Tal ohne Wiederkehr (val sans retour), das Grab von Merlin oder der Brunnen von Barenton.

Im Wald von Paimpont findet man zahlreiche touristische Attraktionen, die den Besucher durch die Geschichte des Waldes und die Orte von König Artus führen. Zu einem Besuch sollte ebenfalls die Stadt Paimpont gehören. Hier findet man eine historische Stätte mit einer Abtei und den Schmieden von Paimpont. Die Schmieden von Paimpont wurden 2001 als historisches Denkmal eingestuft. Weitere Sehenswürdigkeiten in der Gegend sind das kleine Dorf Trehorenteuc, das Schloss Comper, der See von Tremelin und die Menhire von Monteneuf.

Fazit

Wenn ihr also euren (nächsten) Urlaub in der Bretagne plant, geben diese 10 Sehenswürdigkeiten schon einmal eine Idee, was man unserer  Meinung nach unbedingt gesehen haben muss. Natürlich gibt es darüber hinaus noch viel mehr Orte, Strände, Klippen und viel mehr zu sehen. 

Je nachdem, wie viel Zeit ihr habt in der Bretagne, kann man natürlich mehr oder weniger erleben. 

Habt ihr schon einige Punkte unserer Liste gesehen? Wenn ja, welche? 
Oder fehlt eurer Meinung noch ein Highlight aus der Bretagne?

Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen.

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